Im Rahmen meines Studiums der Informatik und Kommunikationswissenschaften entstand die Arbeit "Usability und Barrierefreiheit – Erstellung einer Checkliste für die Bewertung von Content Management System Webseiten". Diese Analyse basiert auf den Usability-Heuristiken von Jakob Nielsen sowie den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) nach dem AA-Standard, wie sie im künftigen Gesetz für bestimmte Institutionen gefordert werden.
In der zugrunde liegenden Arbeit, die von mir erstellt wurde und zum Download zur Verfügung steht, wird detailliert die Benutzerfreundlichkeit und Zugänglichkeit der Seite www.offene-blende.de untersucht. Die Analyse umfasst eine umfangreiche Bewertung, die zeigt, wie gut die Webseite den Anforderungen an Usability und Barrierefreiheit entspricht. Dabei werden nicht nur gängige Usability-Prinzipien berücksichtigt, sondern auch die gesetzlichen Vorgaben zur Barrierefreiheit, die durch das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz für Produkte und Dienstleistungen festgelegt sind.
Als Ergebnis dieser Untersuchung entstand eine praktische Checkliste für Webseitenbetreiber, die Content Management Systeme (CMS) nutzen. Diese Checkliste hilft dabei, sowohl den Usability-Heuristiken von Nielsen gerecht zu werden als auch die Anforderungen an Barrierefreiheit gemäß den aktuellen gesetzlichen Bestimmungen zu erfüllen. Webseitenbetreiber können damit sicherstellen, dass ihre Seiten nicht nur benutzerfreundlich, sondern auch für alle Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten, zugänglich sind.
Kurz und knapp zu den Themen:
Bei der Gestaltung moderner Webseiten und interaktiver Systeme stehen zwei wesentliche Aspekte im Mittelpunkt: Benutzerfreundlichkeit (Usability) und Barrierefreiheit. Diese Elemente sorgen dafür, dass Webseiten nicht nur gut bedienbar, sondern auch für alle zugänglich sind. Hier beleuchten wir die Schlüsselfaktoren nach Jakob Nielsen sowie die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG), die wichtige Standards für barrierefreie Webseiten definieren.
Usability nach Jakob Nielsen
Nielsen identifizierte sieben zentrale Faktoren, die eine hohe Usability gewährleisten:
1. Sichtbarkeit des Systemstatus: Nutzer sollten jederzeit über den Status ihrer Aktionen informiert sein. Feedback wie Ladeindikatoren oder Fortschrittsanzeigen sind hier von großer Bedeutung.
2. Übereinstimmung mit der realen Welt: Systeme sollten in der Sprache der Nutzer sprechen und bekannte Konzepte verwenden, damit Interaktionen intuitiv und verständlich sind.
3. Nutzerkontrolle und Freiheit: Wichtig ist, dass Nutzer Aktionen rückgängig machen oder Fehler leicht beheben können – Funktionen wie "Rückgängig" und "Wiederherstellen" bieten hier Flexibilität.
4. Konsistenz und Standards: Einheitlichkeit in der Darstellung und Bedienung trägt maßgeblich zu einer guten Benutzererfahrung bei.
5. Fehlervermeidung: Systeme sollten so gestaltet sein, dass Fehler gar nicht erst passieren. Deutliche Erläuterungen und Validierungshilfen minimieren potenzielle Probleme.
6. Erkennen statt Erinnern: Nutzer sollten Optionen und Funktionen leicht erkennen können, anstatt sich an spezifische Befehle oder Schritte erinnern zu müssen. Visuelle Hinweise und Listen mit Auswahlmöglichkeiten unterstützen dies.
7. Flexibilität und Effizienz: Fortgeschrittene Nutzer profitieren von Beschleunigungsfunktionen wie Tastenkombinationen oder Anpassungsmöglichkeiten, die häufig genutzte Abläufe vereinfachen.
Barrierefreiheit nach WCAG
Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) definieren klare Richtlinien, um sicherzustellen, dass Webseiten für Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten zugänglich sind. Die Prinzipien lassen sich in vier Kategorien unterteilen:
1. Wahrnehmbarkeit: Alle Inhalte, ob Text oder Bilder, sollten für Nutzer leicht zugänglich und erkennbar sein. Dies beinhaltet unter anderem Textalternativen für Bilder und angemessene Kontraste.
2. Bedienbarkeit: Webseiten müssen mit verschiedenen Eingabemethoden, wie der Tastatur oder Sprachsteuerung, nutzbar sein. Außerdem sollten Nutzer genügend Zeit haben, um Inhalte zu erfassen, und über eine gut strukturierte Navigation verfügen.
3. Verständlichkeit: Die Sprache auf Webseiten sollte klar und einfach sein. Komplexe Begriffe sollten durch Tooltips oder Glossare erklärt werden, und das Verhalten von Elementen sollte vorhersehbar sein.
4. Robustheit: Webseiten sollten mit einer Vielzahl von Technologien kompatibel sein, inklusive assistiver Technologien, die von Menschen mit Behinderungen verwendet werden.
Die Berücksichtigung von Usability und Barrierefreiheit bei der Gestaltung von Webseiten stellt sicher, dass sowohl die Benutzererfahrung optimiert als auch die Zugänglichkeit für alle gewährleistet wird. Durch die Anwendung von Nielsens Usability-Faktoren und den Erfolgskriterien der WCAG können Entwickler Systeme schaffen, die effizient, inklusiv und intuitiv sind.
(Anmerkung: Bewertung der Arbeit: 1,0)
Kommentar schreiben